Die Verwandlung nach Franz Kafka
 28. Juni, 20.00  –  22.00 

Die Verwandlung nach Franz Kafka

Eine heiter-tragische Groteske mit Musik

„Das menschliche Dasein ist zu beschwerlich, darum will man es wenigstens in der Fantasie abschütteln.“ (Franz Kafka)

Die wohl bekannteste Erzählung Franz Kafkas „Die Verwandlung“ ist eine dunkle Fantasie. Darin erwacht eines Morgens Gregor Samsa, der Held der Geschichte, aus unruhigen Träumen und findet sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt. Seine Schwester Grete und die Eltern sind besorgt, dass er den Fünf-Uhr-Zug nicht bestiegen hat, um als Handlungsreisender seine Tuchwaren zu verkaufen. „Was ist mit mir geschehen?“, fragt sich Gregor und findet keine Antwort, aber „es war kein Traum“ …
Verstörend und provozierend zugleich beschreibt Kafka den Kampf Gregor Samsas mit seinem Schicksal, welches nicht nur ihn, sondern auch seine Schwester und seine Eltern zu einem neuen Dasein zwingt. Unheimlich, bedrohlich, existenziell und absurd. Oder wie Kafka es einmal in einem Brief formulierte: „Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“

Thomas Loibl ist ein grandioser Schauspieler und gestaltet seine Figuren mit unglaublich intensivem Ausdruck. Er wird am Münchner Residenztheater genauso gefeiert wie am Wiener Burgtheater, ist in Film und Fernsehen zu erleben und fesselt nicht zuletzt mit wunderbaren Hörbuch-Produktionen.

Die Konzeption, Kafkas „Die Verwandlung“ in der Klangkulisse von Ursina Maria Brauns Cellospiel zu realisieren, ist wunderbar aufgegangen. Passend zur Stimmung der Erzählung erklingen alle sechs Sätze aus Bachs Cellosuite BWV 1008, daneben ein weiteres Prélude aus BWV 1012 sowie während des Vortrags permanente, zarte Improvisationen, die vielleicht am ehesten an atmosphärische Filmmusik erinnern.

Die Verwandlung nach Franz Kafka
Die Verwandlung nach Franz Kafka

Schönborner Hof

Wermbachstraße 15

63739 

Aschaffenburg

Eintritt: 20 €

Thomas Loibl (Rezitation & Spiel)
Ursina Maria Braun (Violoncello)